Es ist Montag. Steigen wir gleich ein in das Thema. Das Wochenende ist vorbei. Kritische Stimmen mehren sich in den Medien. Da gibt es beispielsweise einen Kommentar auf der Bild-Seite mit dem Titel:
Aber gehen wir mal weg von den kritischen Stimmen und geben denen ein Forum, die den Virus für einen Killer halten und alles tun wollen damit sich dieser Virus nicht weiter ausbreitet. Denjenigen die Ausgangsbeschränkungen und das Social Distancing aufrecht erhalten wollen, zur Not bis ein Impfstoff gefunden ist. Dies wird aber voraussichtlich nicht vor Ende des Jahres im aller-allerbesten Falle, wahrscheinlich erst Frühjahr nächsten Jahres, der Fall sein. Wobei Wunder geschehen immer wieder und ich könnte mir denken wir werden bereits Ende des Jahres erste Impfungen sehen. Das ist aber nur meine Meinung. Schaun mer mal dann seh ma scho.
Kommen wir zu den Menschen die uns vor dem Virus warnen. Als allererstes sei da Christian Drosten genannt. Es gibt einen informativen Artikel u.a. über ihn in der Neuen Züricher Zeitung: Link
Darin heißt es z.B.
Drostens zahlreiche Kehrtwenden kann man nur schwerlich als Bewusstsein für wissenschaftliche Unsicherheit deuten. Vielmehr wären die Kehrtwenden überhaupt nicht notwendig gewesen, hätte Drosten von Beginn an offene Sachfragen als solche dargestellt und Unsicherheiten ehrlich kommuniziert.
Jetzt kann man ja Hr. Drosten seine Fachkompetenz nicht wirklich streitig machen. Er ist Virologe und als solches befasst er sich mit Viren. Was Viren alles anstellen können ist jedem bewusst und er macht sich diese Gedanken eben auch und das aus der Sicht des Experten. Er stellt sich nur die Fragen, was kann das Virus bei einer Ausbreitung X alles anstellen. Er geht vom Worst-Case aus, um dann vielleicht positiv überrascht zu werden.
Er wird von der Politik gefragt, was kann der Virus anstellen? Darauf gibt er eine plausible und richtige Antwort. Natürlich muss er auch darauf hinweisen, es könnte alles gar nicht so schlimm werden und ich bin mir sicher, auch das hat er getan. Was die Politik dann daraus macht, ist nicht mehr seine Sache. Er kann dann nur noch, wie wir alle, zusehen.
Allerdings wird er zwischendurch ja immer wieder gefragt werden, aber auch dann kann er nur eine Bandbreite angeben. Wieder sind es die Politiker die die Entscheidungen tragen müssen.
Seine Meinung aus der Sicht des Virologen ist eindeutig. Wir müssen uns an Social Distancing und Einschränkungen bis zur Herdenimmunität bzw. bis zur Verabreichung eines Impfstoffes gewöhnen. Welche Kollateralschäden dies mit sich bringt, ist nicht sein Fachgebiet und deshalb auch nicht Teil seiner Betrachtungsweise. OK, das habe ich verstanden soweit. Aber auch hier gilt, er muss nicht davor warnen, aber die Entscheidungsträger sprich Politiker sollten dies schon im Auge behalten.
Kommen wir zu einem weiteren in allen Talkshows auftretenden vehementen Verfechter der Corona-Beschränkungen: Dr. Karl Lauterbach
Hier geht es zu seiner Webseite: Link
Auf dieser heißt es:
Bildung und Gesundheit, unabhängig von der sozialen Herkunft, sichert gesellschaftliche Teilhabe und Gerechtigkeit
Man darf also annehmen, er handelt auch in dieser Situation rational und problemorientiert. Er ist seit vielen Jahren ein Streiter für Gerechtigkeit, Bildung und Gesundheit. Ich gehe davon aus, er will für uns alle nur das Beste. Er will das Deutschland und die Welt diese Pandemie mit so wenig Toten wie möglich übersteht.
Er ist v.a. auf Twitter aktiv und verlinkt sowie kommentiert in der Coronazeit reichlich. Man kann sich das alles unter Twitter einmal ansehen.
Wenn ich es richtig interpretiere ist er nicht zwangsläufig gegen Lockerungen der Corona-Beschränkungen , aber nicht jetzt und nicht in dieser Phase der Pandemie. Er geht von einer 2. Welle aus und auch davon, diese wäre viel schlimmer als die erste Welle. Er verlinkt diverse Studien und Internetpräsentationen wie z.B. diese hier: Link
Sein Kommentar davor lauten wie folgt:
Da bis 60% der Covid-Patienten trotz Beatmung sterben ist der konservative Ansatz des Bethanien Krankenhauses in Moers mittlerweile international sehr beachtet. Klar ist: da lange Beatmung Lunge und Hirn beschädigt sollte sie wo immer möglich unterbleiben
Im Bericht selber ist z.B. von, 60% der Covid-Patienten sterben trotz Beatmung, nicht die Rede. Darum geht es auch gar nicht, sondern darum ob man eventuell zu früh Patienten an die Beatmungsgeräte anschließt und alleine dadurch eine Vielzahl von Toten zu beklagen sind.
Die Zahl von 60% habe ich auch heute Morgen in den Nachrichten gehört. Das ist etwas was in den Köpfen bleibt. 60% der Covid-Patienten versterben. Sicher hat es Hr. Lauterbach so nicht gemeint, aber er verkennt die Kraft der Zahlen.
Alle, wirklich alle Studien über die Letalität des Corona-Virus sagen eine Letalität von 0.8 - 1.3 Promille aus. Und ja mir ist klar, es gibt einen Unterschied zwischen Corana-Virus und Covid-Patient. Nicht jeder der ein Corona-Virus in sich trägt wird zum Covid19 Patient. Hier noch einmal schön erklärt: Link
Trotzdem, wer mit solchen Zahlen wie 60% um sich wirft der hat damit, absichtlich oder unabsichtlich, versucht Panik zu verbreiten. Kein Wunder das es viele Menschen gibt, die regelrecht Angst vor der Krankheit haben. Die nicht aus dem Haus gehen, die die Maßnahmen der Bundesregierung genau richtig finden und kein Wunder, dass die Zustimmungswerte zu den Maßnahmen so eklatant hoch sind. Solange Politiker und Experten wie Drosten und Lauterbach die Menschen derart manipulieren, ist dies kein Wunder.
Bei Drosten unterstelle ich gar keine Absicht. Er ist Virologe und kein Politiker.
Bei Lauterbach sieht die Sache anders aus. Er will sicher nur das Beste, wie erwähnt, aber dabei kann er die ganze Kunst des Berufspolitikers nutzen und zeigen wie man die Massen manipuliert.
Die nächsten Verfechter einer rigorosen Beschränkungszeit sind die Damen und Herren des Robert-Koch Instituts. Was macht dieses Institut eigentlich bzw. was ist seine Bestimmung? Dazu findet man folgendes:
Das Robert Koch-Institut ist eine selbstständige deutsche Bundesoberbehörde für Infektionskrankheiten und nicht übertragbare Krankheiten.
Ganz verstehe ich die Formulierung "selbstständig" und "Bundesoberbehörde" nicht so ganz. Entweder ist das Institut selbstständig, dann ist es keine Behörde oder sie ist eine Behörde, dann aber nicht selbstständig. Aber sei es drum.
Das RKI, wie es seit 1994 genannt wird, berät die Bundesregierung in allen Fragen rund um das Coronavirus. Das RKI sammelt Daten und interpretiert diese so, dass dann anschließend Politiker die naturgemäß keine Ahnung von der Materie haben, ihre Entscheidungen treffen können.
So weit so gut. Der 2. Vorsitzende Schaade fühlt sich seit einigen Tagen bzw. Wochen dazu berufen den Mahner zu geben. Am 24. April 2020 verkündete er z.B.
RKI hält weitere Lockerungen der Coronavirus-Maßnahmen derzeit nicht für möglich
Hier der Link dazu: Link
Überhaupt ist das RKI in der ganzen Zeit nicht gerade damit hervorgetreten die Sachlage zu beruhigen. In den täglichen Pressekonferenzen werden gerne mal Sätze wie z.B. der vom 23. März 2020:
Die Epidemie nimmt weiter stark zu
oder z.B. diese Aussage von Mitte März auf einer der täglichen Pressekonferenzen:
Wir reden auf jeden Fall über Monate, gehen aber von einem Zeitraum von zwei Jahren aus.
Es werden die ewiggleichen Grafiken mit immer steigenden Infektionszahlen gezeigt, obwohl diese die Aussagekraft von einer Kartoffel haben. Ich habe dazu letztens einen schönen Vergleich gehört.
Stellt euch einmal vor, wir suchen keine Infektionen, sondern z.B. Eier im Garten. Jeden Morgen werden neue Eier im Garten versteckt. Beim ersten Versuch bekommt ihr genau 30 Sekunden Zeit zum suchen. Dies repräsentiert die Anzahl der Tests. Ihr findet, sagen wir mal 3 Eier. Also habt ihr 3 Infektionen. Am nächsten Tag bekommt ihr schon 1 min. Zeit zum suchen. Ihr findet daraufhin auch mehr Eier, nämlich 6 Stück. Wieder am darauffolgenden Tag habt ihr schon 3 min. Zeit und findet dementsprechend auch mehr Eier usw.
Könnt ihr jetzt aufgrund der gefundenen Eier auf die Gesamtzahl der Infektionen sprich Eier rückschließen?
Könnt ihr aufgrund der gefundenen Eier auf die steigende (exponentiell) Anzahl der Infektionen (Eier) einen Rückschluss bilden?
Nein, könnt ihr nicht. Das könnt ihr drehen und wenden wie ihr wollt. Nur weil ihr am 3. Tage sagen wir mal 10 Eier gefunden habt, heißt das noch lange nicht, dass nicht schon am ersten Tag 10 Eier im Garten lagen. Ihr hattet nur keine Zeit sie zu finden.
Das RKI behauptet aber trotzdem immer weiter, die Anzahl der Eier hat sich exponentiell vergrößert. Wir haben ja viel mehr Eier gefunden. Das hat mit Objektivität nichts, aber schon mal gar nichts zu tun. Es wird versucht Panik zu generieren und wenn man die Medien seit Ende Februar verfolgt, sieht man, das funktioniert bestechend gut.
Aber auch hier will ich dem RKI gar keine böse Absicht unterstellen. Ein Institut das normalerweise nicht gerade prominent in den Medien vertreten ist, muss urplötzlich jeden Tag Pressekonferenzen abhalten. Da darf man natürlich auch nicht jede Aussage und jede These die geäußert wird auf die berühmte Goldwaage legen.
Ein Tierarzt wie Hr. Wieler, Vorsitzender des RKI, ist sicher kein Öffentlichkeitsprofi.
Übrigens wo ist er seit einigen Tagen eigentlich abgeblieben? Warum wurde er in den Pressekonferenzen von seinem Vize ersetzt? Vielleicht brauchte er einfach mal eine Pause. Würde ich verstehen.
Was ich nicht verstehe ist der Nichtversuch Grafiken so zu zeigen, dass man etwas damit anfangen kann bzw. die Gefahr relativiert und vergleichbar wird, z.B. indem man ein Verhältnis zwischen getesteten Personen und Positivtests ermittelt. Man könnte auch eine repräsentative Testreihe in der Bevölkerung machen, um abschätzen zu können, wie viele Virusträger es in Deutschland insgesamt schon gibt. Man hätte auch vorzeitig damit anfangen können, Menschen die mit Corona sterben zu obduzieren, um herauszufinden, an was sie gestorben sind. Da hat man aber lieber davon abgeraten.
Es ist also einiges in den letzten Wochen passiert, was nicht zusammenpasst und was eher vermuten lässt, das RKI wollte vor allem Panik verbreiten. Alles was diese Panik etwas eindämmt, ist entweder gar nicht gezeigt worden oder in irgendwelchen Bulletins auf Seite drölfzig im Kleingedruckten versteckt worden, auf das man es vielleicht nicht findet. Das ist zumindest mein Eindruck, der aber natürlich komplett falsch sein kann.
So kommen wir zum nächsten Verfechter der Beschränkungen - die Politik.
Ich will da gar keinen einzelnen herausnehmen. Egal ob Fr. Merkel, Hr. Söder, Hr. Laschet, Hr. Spahn, Hr. Lauterbach, Hr. Kretschmann und wie sie alle heißen. Egal zu welcher Partei sie gehören und welche Agenda sie sonst verfolgen. Die Politik hat die Gefahren gesehen und gehandelt. Dies ist ihr nicht vorzuwerfen, im Gegenteil man hat parteiübergreifend einen Konsens geschaffen und die Lage beruhigt. Da dies quasi weltweit geschehen ist, bei den einen früher bei den anderen später, kann man sagen, die Maßnahmen waren richtig. Wir können stolz auf unsere Politiker sein und unsere Politiker dürfen sich gerne mal in ihren Umfragewerten sonnen. Warum nicht, es sei ihnen gegönnt.
Allerdings müssen so einschneidende Maßnahmen wie der Entzug der Grundrechte permanent im Auge behalten werden. Nur weil man jetzt schon mal die Grundrechte und das Grundgesetz außer Kraft gesetzt hat, darf und kann man doch nicht auch gleich noch ein paar neue Gesetze und neue Vorhaben durchboxen wollen. Man muss zumindest wöchentlich die Zahlen im Auge haben, die Gefahr einschätzen und Lockerungsmaßnahmen erörtern.
Das in diesem Zusammenhang unsere Politiker sich nur alle 2 Wochen treffen ist schon fast als Frechheit zu bezeichnen. Das Anfang April bereits alle Großveranstaltungen bis Ende August abgesagt werden, ist wohl weniger auf Fakten basierend als auf ein wie auch immer geartetes Bauchgefühl.
Das Urlaub im Sommer eher nicht möglich sein wird, hat ebenfalls wenig mit den augenblicklichen Fakten zu tun. Mit der Angst der Leute zu spielen und auf eine eventuelle, vermutlich oder könnte statt findende2. Welle hinzuweisen ist nun wirklich nicht akzeptabel. Kein Wunder das Verschwörungstheorien aus dem Boden sprießen wie Pilze. Das sich eine Fr. Merkel mit einem Hr. Gates in dieser Phase trifft hilft da auch nicht weiter.
Welche Expertise kann eigentlich Hr. Gates zur augenblicklichen Lage beitragen, außer mit Geldscheinen winken?
Übrigens zum Thema Verschwörung. Damit wird ja zur Zeit jede anderweitige Meinung abgekanzelt. Ist ja so schön einfach. Allerdings seht euch mal folgende Liste an:
Die Staaten überwachen ihre Bürger nicht? Das glaubten alle, bis Edward Snowden den NSA-Skandal aufgedeckt hat
Die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl wurde von der Regierung vertuscht, was sie aber nicht lange halten konnte. Sie hatte Konsequenzen für ganz Europa
Die CIA hat Kokain eingeführt. Blödsinn? Nein, das ist die Wahrheit! Die CIA hat Kokain und Crack in Schwarzen-Vierteln verkauft
Martin Luther King wurde vom FBI überwacht? Viele dachten, das sei ein Gerücht, aber es stimmte
Die CIA hat in den 70ern Menschen ohne ihr Wissen Drogen verabreicht, um die Wirkung zu testen und um zu wissen, was am besten wirkt. Eine Person ist dabei ums Leben gekommen. Die Affäre wurde erst 1975 aufgedeckt
Litt Ernest Hemingway unter Verfolgungswahn? Um seine Paranoia zu heilen, wurde er mit Elektroschocks behandelt. Aber der Schriftsteller war nicht verrückt: Das FBI hatte ihn tatsächlich abgehört
Es gibt noch unzählige solcher Stories. Wer weiß was alles noch in der Zukunft aufgedeckt wird. Hier aber im Falle des Coronavirus ist es anders. Die Experten der Welt, alles hochangesehene Menschen in ihrem Fache, tun sich zusammen, um sowohl die Gefährlichkeit als auch die zukünftigen Schritte zu besprechen. Überall werden Studien zur Letalität des Virus gemacht und alle, wirklich alle Studien kommen zum gleichen Ergebnis. Das kann man doch nicht einfach so wegwischen.
Es kommt noch ein wirklich wichtiger weiterer Punkt dazu. Egal was von der Politik geplant wird, was sie alles durchsetzen wollen, jetzt kommt langsam die Zeit auch an die Folgen der Beschränkungen zu denken.
Wer soll all diese Rettungsaktion bezahlen? Was sind die Folgen der Beschränkungen?
Virologen oder die Epidemiologie im Allgemeinen muss sich darum nicht kümmern. Da sind jetzt andere Fachgebiete gefragt. Aber auch die müssen jetzt zu Wort kommen können.
Ist ein Leben das vom Corona bzw. Covid19 gerettet wird mehr Wert als ein Leben, das endet, weil es wegen Covid19 nicht gerettet werden konnte?
Was sind die Spätfolgen des Eingesperrt seins, wie kann und muss man dies beziffern?
Das sind Themen die jetzt mit betrachtet werden müssen. Diese können nicht a la Söder einfach zur Seite gewischt werden. Die Menschen haben Empathie von Seiten der Politik verdient.
Im Übrigen muss ja jedem klar sein, die Politik hat kein eigenes Geld. Das Geld das gerade ausgegeben wird, ist unser aller Geld. Das Geld des Steuerzahlers. Zukünftige Steuern müssen diese Schulden wieder zurückbezahlen. Die Politiker haben es einfach. Sie geben Geld aus, das ihnen nicht gehört und werden dafür gefeiert. Aber ehrlich, so funktioniert die Welt nicht.
Interessant ist in diesem Zusammenhang auch ein Interview, das mit Drosten Vorgänger bei der Charité in Berlin, Dr. Detlev Krüger gemacht wurde. Er ist mittlerweile Seniorprofessor und war von 1989 bis 2016 ordentlicher Professor und Direktor der Charité in Berlin. Man merkt Dr. Krüger an, er muss auf niemand mehr Rücksicht nehmen. Weder ist er der Politik noch der Charité verpflichtet. Es lohnt sich das Interview zu lesen oder den zugehörigen Podcast anzuhören.
Einen kleinen Auszug daraus kann ich mir jedoch nicht verkneifen. Auf die Frage:
In der Diskussion des Problems muss man feststellen: Der Ton ist rauer geworden
antworte Dr. Krüger wie folgt:
Der Ton ist in jeder der Richtungen rauer geworden, auch weil es, glaub ich, sehr viel Angst und Unwissenheit in der Bevölkerung gibt, die durch die permanenten Berichterstattungen der Medien nicht immer gelindert, sondern vielleicht an einigen Stellen eher noch befeuert werden. Das ist gefährlich, weil dieses Gesamtstimmungsbild zu Fehlern führen kann.
Ein wirklich sehr, sehr lohnenswertes Interview das man unbedingt gelesen bzw. gehört haben sollte.
Es gibt in dieser Zeit natürlich noch mehr wirklich lesenswerte Interviews wie z.B. jenes von Johan Giesecke. Johann Giesecke ist Schwedens renommiertester Epidemiologe und Berater der schwedischen Regierung wie auch der WHO. Er ging mit Schweden einen gänzlich, oder doch nicht so gänzlich, anderen Weg wie alle anderen Europäer. Allen Unkenrufen zum Trotz scheint der Weg Schwedens nicht wie von vielen, wenn nicht fast allen vorhergesagt, im Chaos zu enden, sondern in einer Herdenimmunität der Bevölkerung. Damit hat Schweden das geschafft was wir gerne schaffen möchten, was aber im Lockdown-Modus nur schwer zu schaffen sein wird.
Auch hier ein kleiner Auszug. Dr. Giesecke wird gefragt:
Sie sagen, das Virus wird von den Regierungen in Europa gefährlicher eingeschätzt, als es ist. Warum tun dann die Regierungschefs, was sie tun?
darauf antwortet er:
Es geht um Politik. Politiker wollen Handlungsfähigkeit, Entscheidungskraft und vor allem Stärke demonstrieren. Mein bestes Beispiel dafür ist, dass in asiatischen Ländern Gehsteige mit Chlorin besprüht werden. Das ist völlig nutzlos, aber es zeigt, dass die Behörden und der Staat etwas tun, und das ist für Politiker sehr wichtig.
Auch dieses Interview zu lesen ist wichtig um einen Einblick in das Geschehen zu bekommen. Das komplette Runterfahren der Wirtschaft war nicht alternativlos. Es war eine von mehreren Entscheidungen, die man hätte fällen können. Letztendlich hat man es gemacht und muss mit den Konsequenzen leben. Aber man muss diese Maßnahmen nicht unendlich weit fortführen nur um nicht zugeben zu müssen, es hätte auch einen anderen Weg gegeben.
Um den Menschen die jetzt mit den Zahlen der Toten aus Schweden kommen gleich einmal ins Wort zu fallen. Auch hierzu hat Dr. Giesecke etwas im Interview gesagt. Lesen klärt ungemein auf.
Nochmals zum Thema Verschwörung zu kommen. Ihr kennt ja mittlerweile die pdf-Datei mit den 120 Experten. Hier anschließend nochmals ein Appell von deutschen Hauärzt*innen. Link
Ich habe bei 100 aufgehört zu zählen. Es sind nicht nur irgendwelche Verblendete die der offiziellen Linie eines Söders oder einer Merkel nicht mehr folgen wollen. Es sind Fachleute, Experten und denkende Menschen die sich um das große Ganze Sorgen machen. Die Politik hat die Aufgabe diesen Leuten zuzuhören und ihre Schlüsse daraus zu ziehen. Egal wie hoch die Zustimmungsrate gerade in der Bevölkerung ist, es ist Zeit das Richtige zu tun.
Wie es gehen könnte hat die Corona Initiative Deutscher Mittelstand veröffentlicht. Den Link habe ich schon gestern gepostet: Link
Dort gibt es eine Exit-Plan-Empfehlung die ausgewogen und v.a. auch anwendbar wäre. Darüber sollten die Länderchefs am Donnerstag reden. Daran sollten sie sich orientieren und nicht an irgendwelchen 2. Wellen Vorhersagen die irgendeine Katastrophe in der Zukunft zum Thema haben.
Eine Folie kann ich euch schon mal hier zeigen:
Es wäre noch nicht zu spät dem zu folgen. Die Menschen könnten wieder die Hüter ihres eigenen Schicksals werden und versuchen eben jenes wieder in ihre Hände zu nehmen. Ich hoffe die Politik besinnt sich in diesen Tagen und wird ihrem Eid gerecht, Schaden vom Volke abzuwenden. Das "deutsch" lass ich mal geflissentlich weg. Ich bin Europäer und ich hoffe die europäischen Staaten werden nach dieser Krise merken, alleine kann niemand gewinnen. Dann wäre am Ende das Virus sogar noch für etwas gut gewesen.