03.10.2019 - Die Fährüberfahrt

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Es gibt verschiedene Möglichkeiten das europäische Festland zu verlassen und die englische Insel anzusteuern. Unsere Wahl fiel auf die Fähre von Dunkerque nach Dover für 79 EUR. Man hätte z.B. auch von Calais aus nach Dover übersetzen können. Dadurch würde sich die Fahrzeit der Fähre um ca. eine halbe Stunde verkürzen. Dafür muss man mit dem Auto länger fahren und die Kosten halten sich die Waage.

Eine weitere Möglichkeit und eventuell auch interessante Alternative wäre die Fahrt mit dem Autozug durch den Eurotunnel, ebenfalls von Calais aus. Die Kosten sind zwar um einiges höher, dafür könnte man aber auf die Schifffahrt verzichten. Das wackelige Boot ist ja nicht für jeden etwas. Obwohl so richtig wackeln tut da nix. Bis die Fähre das Wackeln anfängt muss aber richtig Seegang sein.

Die Alternative Flug und Mietauto haben wir erst gar nicht in Betracht gezogen. War aus wirtschaftlicher Sicht keine echte Alternative. Unser Volvo hat es verdient mit uns nach England kommen zu dürfen. Es wird wohl seine letzte größere Reise werden. Im Januar läuft der Leasingvertrag aus. Den hatte ich letztes Jahr nochmals um ein Jahr verlängert, aber nach 5 Jahren ist dann halt irgendwann auch mal Schluss. Schade, er war mir gerade so richtig ans Herz gewachsen.

Stilecht gab es auf dem Schiff erstmal Fish & Chips. Wir hatten Hunger und wollten nicht mehr länger mit dem Essen warten.

War gar nicht übel hier an Bord und übermäßig teuer war es auch nicht. Zwei Stunden Überfahrt müssen ja auch irgendwie tot geschlagen werden. Die erste Stunde hatten wir also schon mal mit Essen überbrückt. Mit Essen kann man ja alles überbrücken.

Die zweite Stunde verbrachten wir dann auf dem Oberdeck und atmeten frische Seeluft. Die Kreidefelsen von Dover waren schon von weitem zu erkennen.

Wie überhaupt die Sicht einsame Spitze war. Man wundert sich immer wieder, es ist kein Problem von Calais nach Dover zu sehen. Soweit ist England vom europäischen Festland nicht entfernt, man befindet sich auf Sichtweite. Vielleicht sollte man das den Politikern im Unterhaus mal sagen. Von London aus erscheint alles weit weg zu sein. Hier an der Südspitze ihres Landes sieht die Sache ganz anders aus.

Als die Fähre angelegt hatte öffneten sich wieder die Türen zu den Autodecks und man bereitet sich auf das jetzt unvermeidliche vor. Man muss von der Fähre runter und sich in den Verkehr der Insel wagen. Links fahren, links fahren, links fahren. Ja nicht vergessen links zu fahren. Zunächst ist es ja auch kein Problem. Man fährt einfach den anderen Autos, die von der Fähre ja ebenfalls runter müssen, nach. Aber spätestens beim ersten Kreisverkehr sollte man sich im Klaren sein, der Feind also das andere Auto oder die anderen Autos kommen von rechts. Da kann der Kreisverkehr links noch so schön frei sein, wenn von rechts der Verkehr kommt hilft das nichts. Aber auch diese erste Herausforderung haben meine Frau und ich gemeinsam bestanden. Nach 5 Minuten ist das auf der linken Seite fahren bereits Routine.

Ein ungewohntes Gefühl beschleicht einem kurzzeitig nochmals als es von der Autobahn runter geht und auf die Landstraße. Meine Frau sitzt auf der Beifahrerseite und auf der schießt der englische Verkehr an ihr vorbei. Eine ungewohnte Perspektive und ein merkwürdiges Gefühl welches auch nach mehreren Tagen noch nicht zur Gänze verschwindet. Ansonsten kann man jedem der etwas Angst vor dem Linksverkehr hat die Sorgen nehmen. Man gewöhnt sich einfach schnell daran.

Nach nur einer ca. halben Stunde Fahrt erreichen wir heute bereits unser Hotel. Für den Komplettpreis von 75 EUR haben wir uns hier in einem Golfhotel einquartiert. Wir haben selten ein so schönes Zimmer erhalten wir hier. Ein Traum das tolle Bett. Habe ich schon erwähnt ich bin hundemüde. Die Aussicht auf das Meer...

...das Bad. Das Zimmer ist schlichtweg unglaublich. Einziger Wehrmutstropfen, der Zimmerpreis ist ohne Frühstück. Aber damit sind auch schon alle Negativpunkte aufgezählt. Hier lässt sich die erste Nacht wunderbar verbringen. Wir sind begeistert.

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