17. März - Arthos

Sie sind hier: Startseite

Unser Frühstückplatz heute Morgen, hoch über den Häusern von Sarti, auf unserem Balkon mit Sicht auf das Meer und den Berg Arthos auf der gegenüberliegenden Halbinsel gleichen Namens war zwar etwas kühl, aber sensationell schön.

Wir packten bald darauf wieder unser 7 Sachen und machten uns mit dem Panda auf zu neuen Abenteuern. Kurz hinter Sarti hatten wir uns einen weiteren Beach zum Besuch herausgesucht. Sein Name Karydi Beach. Der Besuch war Zufall, weil wir wollten einfach irgendeinen Beach heute Morgen sehen. Die Internetseite Nikana Thassos sagt folgendes über diesen Strand und den dazugehörigen Appartements.

Als einer der attraktivsten Strände Sithonias ist Karidi mit seinem fantastischen türkisfarbenen Wasser und dem feinen weißen Sand wirklich eine exotische Perle.

Da er ganz am Ende von Vourvourou liegt, ist er leicht zu erreichen, und ein weiterer Vorteil ist, dass man das Auto irgendwo im Schatten stehen lassen kann, denn im Hintergrund von Karidi befindet sich der Pinienwald, der den Gesamteindruck noch verstärkt.

Wir hatten ganz zufällig also einen der schönsten Strände der Gegend gefunden und tatsächlich, dieser Strand machte den Mamba Beach gestern locker wieder wett.

Wir haben uns auf die Steine hier gesetzt und dem Wasser beim wassern zugesehen. Es war ruhig, keine bis wenige Menschen und man konnte die Sonne genießen. So hatten wir uns Griechenland vorgestellt. Leider war an baden nicht zu denken, weil etwas zu kalt dafür. Aber wenn man auch im März nach Griechenland fährt, was will man dann erwarten.

Wir mussten uns richtig loseisen von der Stelle. Schließlich wollten wir heute auf die Halbinsel Arthos. Ich hatte gestern ja schon etwas diese Halbinsel angeteast. Hier gibt es etwas was man auch in Griechenland des Jahres 2024 nicht vermuten würde. Vielleicht lasse ich hier mal das offizielle Wikipedia sprechen:

Der Berg Athos (altgriechisch Ἄθως Áthōs, neugriechisch Άθως Áthos; seit byzantinischer Zeit meist Άγιον Όρος Ágion Óros, „Heiliger Berg“) ist eine orthodoxe Mönchsrepublik mit autonomem Status unter griechischer Souveränität in Griechenland.

Hier gibt es eine sogenannte Mönchsrepublik. Unser Reiseführer weiß, dort gibt es eine Mauer, die den weltlichen Teil der Halbinsel von der geistlichen Welt abtrennt. Hinter der Mauer sind nur Männer erlaubt. Frauen haben dort keinen Zutritt, zu keiner Zeit und zu keinem Anlass. Frauen sind einfach dort verboten. Wie gesagt, wir schreiben das Jahr 2024.

Ist man orthodoxem Glaubens darf man als Mann immer in die Mönchsrepublik einreisen. Als Andersgläubiger nur nach Antrag und Genehmigung. Man kann dort Seminare buchen oder einfach nur ganz weltlich den Berg Arthos besteigen. Die letzte Bastion der weltlichen Welt ist die Stadt OURANOUPOLIS, was übersetzt soviel heißt wie Ouranoupolis und "Stadt des Himmels" bedeutet. Dort haben wir unseren Panda stehen gelassen und sind die letzten Kilometer bis zur Mauer gelaufen. Man hätte auch fahren können, aber wir trauten dem Weg nicht so ganz und unser Panda sieht nur wie ein Offroader aus, pssst....in Wirklichkeit ist er das gar nicht. Aber erzählt es ihm nicht weiter, er glaubt er wäre einer.

Und da standen wir dann, am Ende der Welt, vor einem Zaun, vor einem Tor, das sogar offen stand. Man hätte also einfach rübermachen können. Aber die Schilder haben einen schon darauf hingewiesen, man darf eigentlich nicht. Also nicht nur eigentlich nicht, man darf einfach nicht. Als Mann kann man es noch irgendwie hindrehen, also entweder wie gesagt eine Erlaubnis einholen oder einfach zum orthodoxem Glauben konvertieren. Als Frau kannst du konvertieren wie du willst, du darfst einfach nicht.

Was den Mauerbau angeht, hätte man vielleicht bei der ehemaligen DDR in die Lehre gehen können. Die Mauer ist eigentlich nur ein Mäuerchen und alles andere als unüberwindbar, aber die die drinnen sind, also die Mönche, wollen nicht heraus und die anderen eigentlich auch nicht hinein.

Man könnte von der Himmelsstadt aus eine sogenannte Arthos-Kreuzfahrt mitmachen. Dann darf man sich auf dem Wasserwege der Halbinsel nähern. Betreten darf man sie dann trotzdem ohne Genehmigung nicht und v.a. nicht als Frau.

Das war wirklich kurios, weil irgendwie so selbstverständlich. Als Frau keinen Zutritt. Nicht das die Mönche noch in Versuchung geraten. Wäre ja wirklich dramatisch.

In der Himmelsstadt haben wir dann auf jeden Fall fürstlich diniert.

Der Tisch hat sich quasi gebogen vor Essen. Wir saßen im Freien, es war warm genug in der Sonne. Die Taverne verwöhnte uns zusätzlich mit live gesungener griechischer Folkloremusik.

Der Wirt des Hauses hat uns zu diesem Genuss eingeladen. Seeigel!

Nichts was ich jetzt unbedingt brauchen würde, schmeckt eher nach dem Motto: "schlabrig jedoch vitameinreich", aber probieren war OK. Wir probieren ja alles. Die Seeigel ingesamt scheinen hier auch ein Problem zu sein, zumindest beim Baden. Drauftreten sollte man tunlichst vermeiden.

Nach dem köstlichen Mahl haben wir uns noch durch das kleine Städtchen geschleppt. Man sah wirklich überwiegend Männergruppen ankommen, herumstehen, warten usw. Klar, von hier ging es dann per Schiff in Richtung Arthos. Das Städtchen hat noch eine weitere Sehenswürdigkeit zu bieten, nämlich den Byzantinischen Turm von Ouranoupoli. Wir sind nicht reingegangen, sondern haben ihn nur von außen betrachtet. Wenn ihr mehr über ihn erfahren wollt, wäre hinter dem Link die richtige Adresse.

Blöderweise war die Zeit schon wieder weit vorangeschritten und wir wollten noch in die Geburtsstadt von Aristoteles. Der im übrigen hier in Griechenland komplett anders ausgesprochen wird als bei uns, was ich schlecht schriftlich darlegen kann. Es klingt komplett anders.

Aristoteles (griechisch Ἀριστοτέλης Aristotélēs, Betonung lateinisch und deutsch: Aristóteles; * 384 v. Chr. in Stageira; † 322 v. Chr. in Chalkis auf Euböa) war ein griechischer Universalgelehrter. Er gehört zu den bekanntesten und einflussreichsten Philosophen und Naturforschern der Geschichte. Sein Lehrer war Platon, doch hat Aristoteles zahlreiche Disziplinen entweder selbst begründet oder maßgeblich beeinflusst, darunter Wissenschaftstheorie, Naturphilosophie, Logik, Biologie, Medizin, Physik, Ethik, Staatstheorie und Dichtungstheorie. Aus seinem Gedankengut entwickelte sich der Aristotelismus.

Na again what learned. Was wir allerdings nicht mit in Betracht zogen, es war ja Vorsaison und die Museen und Ausgrabungen noch nicht geöffnet und heute v.a. auch nur schwer erreichbar, da überall Baustellen waren und die Straßen komplett gesperrt.

Wir parkten deshalb unseren Panda mitten in der Stadt Olimpiada und liefen zu Fuß weiter. An einer kleinen Kapelle vorbei.

und weiter Richtung Ausgrabungsstätte. Da wo nach neuesten Funden Artistoteles geboren worden ist. Jetzt fragt mich nicht, wie man das jetzt noch wissen will und wie das zu beweisen ist. Aber es ist bewiesen worden und scheinbar gibt es da auch keine Gegenrede mehr. Vor ein paar Jahren noch glaubte man Aristoteles wäre in einem Bergdorf nicht weit von hier geboren worden und dann hierher gezogen, aber jetzt weiß man es besser. Also bitte, ist ja im Grunde genommen auch egal.

Das Bild zeigt die Ausgrabungsstätte, die wie erwähnt leider geschlossen war. Man kann die Stadtmauer noch erkennen, mehr leider von hier nicht. Auf dem Rückweg ist uns ein Hund gefolgt. Ein wirklich schönes Tier, den hätte ich auch mit nach Hause genommen. Aber wir waren ja per Flugzeug da. Schwierig, schwierig. Gott sei Dank.

Unser nächstes Übernachtungsziel hieß nun Stavros und die Balance Accomodation. Auch heute Nacht bzw. morgen früh ohne Frühstück. Aber dafür nagelneu gebaut und mit Meerblick. Der Besitzer war ein älterer Herr, der hier sich wohl einen Traum verwirklicht hat. Leider sprach er nur sehr schlechtes Englisch und wir so überhaupt kein Griechisch. Was wir verstanden war seine Einlassung mit Blick auf die Umgebung - Paradiso. Das war universal verständlich.

Wir verbrachten den Abend auf dem Balkon mit einem Guiness. Bald darauf schliefen wir friedlich ein. So ein Roadtrip kann einem ganz schön müde machen.

Videotagebuch - Tag 3

Diese Website benutzt Cookies, um Ihnen das beste Erlebnis zu ermöglichen. Weiterführende Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.