Ankunft Schweden

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Der Tag wurde noch weitestgehend im Büro verbracht, das Bruttosozialprodukt ankurbeln. Ob es viel gebracht hat, sei einmal dahingestellt. Vorab machten wir uns kundig welche Voraussetzungen wir eigentlich erfüllen mussten, um in Schweden einreisen zu dürfen. Über die Rückkehr machten wir uns weniger Sorgen. Das konnte sich eh von Tag zu Tag ändern.

Laut offizieller Internetpräsenz war Schweden geneigt, dich mit einem negativen Schnelltest einreisen zu lassen. Ansonsten war nichts erforderlich. Dieser Test durfte nicht älter als 48 Stunden sein. Wir haben also einen Termin bei der örtlichen Apotheke vereinbart, sind dort mittags noch aufgeschlagen, haben uns einen Stab in die Nase rammen lassen und sind mit einem „Fresszettel“ von Dokument wieder davongefahren.

Jetzt und erst jetzt war der Urlaub abgesichert. Hätte ja noch gefehlt, wenn der Test positiv gewesen wäre. War er aber nicht.

Unsere Fähre der TT-Line legte zwar erst am 16.06. um 13.25 Uhr in Rostock nach Trelleborg ab, aber wir wollten schon die Anreise nicht zu sehr in Stress ausarten lassen. Wir sind mittlerweile in einem Alter, wo man auch mal fünfe gerade sein lässt. Unser Zwischenziel für den heutigen Tag war Leipzig. Dort hatten wir ein Hotel für 55 EUR das Zimmer gebucht und wollten die letzten 3.5 h Fahrt bis zur Fähre erst am nächsten Morgen unternehmen. Der Plan einigermaßen ausgeruht an der Fähre anzukommen, ging dann auch voll und ganz auf. Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert.

Wegen dem Dachzelt auf dem Volvo hatten wir uns auf eine Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h geeinigt. Wir wollten ja zusammen mit dem Dachzelt in Schweden ankommen.

Ich weiß nicht, ist es das Alter oder die Vernunft, aber 130 km/h sind eine wirklich schöne Reisegeschwindigkeit. Man kommt voran, das Fahren ist vollkommen stressfrei und die Tanknadel bewegt sich kaum. Die Geschwindigkeit scheint der Volvo zu lieben. Außerdem hatten wir ja auch keinen Termin im Rücken. Das Bett für die Nacht war ja gemacht. Ob wir da jetzt um 9 oder 10 Uhr ankommen, war Jacke wie Hose. Trotzdem könnte ich mir ein Tempolimit auf Deutschlands Straßen durchaus vorstellen oder sagen wir es so, wenn es kommen würde, wäre es halt so. Generell bin ich eigentlich gegen Verbote und der Vorteil für unsere Schlüsselindustrie marketingtechnisch ist nicht von der Hand zu weisen. Aber im Zuge der Elektrifizierung des Straßenverkehrs wird eh ein Tempolimit nicht zu vermeiden sein, schon um Reichweite zu gewinnen.

Aber auch hier werden die Politiker eh machen was sie wollen. Jeder weitere Gedanke ist da verschwendete Zeit.

Die TT-Line wartete auf uns. Wie bereits erwähnt, startet die Fähre um 13.25 Uhr in Rostock um ca. 6 Stunden später in Trelleborg anzulegen. Viel passieren in Schweden wird an diesem Tag auch nicht mehr. Wir suchten noch eine Übernachtungsstelle, die ich allerdings vorab über die App park4night fand. Ansonsten war die App leider für uns nicht sehr hilfreich. Sie eignet sich eher für Wohnmobile, die einfach irgendwo stehen bleiben können. Wir aber müssen unser Dachzelt aufklappen und sind deswegen mit den dort vorgeschlagenen Plätzen nicht immer oder meistens sogar, eher schlecht beraten. Machte aber nichts, man kann ja selbst suchen.

Nein, dies ist nicht unsere Fähre, sondern ein am Hafen liegendes Kreuzfahrtschiff. Nicht das einzige im Moment.

Auch ein Aida-Schiffchen hatte hier angelegt

Tja die Fährüberfahrt. Was soll ich schreiben? Wir waren gespannt, wie das Personal auf unseren Negativtest reagieren würde. Die Antwort ist, sie reagierten gar nicht. Der Check-inn am Terminal in Rostock war self. Man musste also selber ran und über einen Bildschirm einchecken. An sich kein Problem, man gibt seine Buchungsnummer an und ist im Idealfall schon im System drin. Bei uns war es so. Vor uns hatten einige Autos bzw. deren Fahrer etwas Probleme. Woran das Prozedere allerdings scheiterte, kann ich wirklich nicht sagen. Bei uns ging es sehr einfach und auf die Frage, ob wir alle Corona-Maßnahmen erfüllen würden, tippten wir einfach Ja und waren quasi auf der Fähre. Das Zertifikat unserer Gesundheit wollte niemand sehen.

Langsam schipperte unsere Fähre aus dem Hafen heraus und nahm dann Kurs auf die offene See. Das Wetter war spitzenmäßig und der Wind an Bord heftig, aber nicht zu kalt. 6 Stunden Überfahrt wollten nun verbracht werden.

Ein letzter Blick auf den Strand und ab ging es aufs Meer hinaus.

Das Ziel der Fahrt war unschwer zu erraten.

Zwischendrin haben wir uns auch einmal ins Innere der Fähre verzogen und einen Kaffee zu uns genommen und das was es an Abwechslung gab auch reichlich fotografiert.

Das letzte Foto zeigt übrigens die Hundetoilette des Schiffs. Lustig war mit anzuschauen wie Hundebesitzer immer wieder versuchten ihren Vierbeiner dazu zu bringen dort drinnen ihr Geschäft zu verrichten. Die Hunde schauten ihre Besitzer immer nur fragend an, als wollten sie sagen: "Herrschen ist das dein Ernst, da soll ich reingehen, das kannste komplett vergessen, wie das schon riecht, also wirklich Herrchen."

Es war zum Schießen. Leider habe ich keinen Film von einer solchen Szene gedreht. Ich musste mich jedes Mal vor Lachen abwenden.

Gegen 8 Uhr Abends kamen wir dann in Trelleborg an. Alle stürmten zu ihren Autos und warteten bis die Schleusen geöffnet wurden. Irgendwie habe ich immer das Gefühl das Ausladen der Fährschiffe ist um einiges unorganisierter als das Einladen. Aber irgendwann ist man dann draußen. Auch hier in Trelleborg, übrigens der Hafen wird massiv erweitert und vergrößert, irrt man erst einmal über das Hafengelände, bis man an einer Ampel steht. Upps, die schwedische Straßen sind erreicht und niemand wollte irgendetwas von uns. Obwohl das nicht ganz richtig ist. Vor uns fuhr ein schwedisches Auto und dieses wurde von einem Polizisten angehalten und überprüft. Schien aber alles in Ordnung bei ihm gewesen zu sein. Weil wir gleich dahinter standen, hat er uns auch gleich noch angehalten und gefragt warum wir nach Schweden gekommen wären. Die Antwort hatte ihn aber schon nicht mehr interessiert.

Wie erwähnt hatte ich unseren Übernachtungsplatz bereits im Vorfeld herausgesucht. Ein Platz direkt am Meer und man steht definitiv nicht alleine. Als wir ankamen standen ca. 12 - 13 Wohnmobile bereits fertig für die Nacht. Wir fuhren ans Ende des Parkplatzes und schlugen unser Lager auf. Das einzige Dachzelt, die Wohnmobilisten hatten was zum Gucken.

Kleine Geschichte noch zum Abend. Irgendwann hörten wir über uns eine Drohne fliegen. Wie sagt meine Frau so schön: "Männerspielzeug". Ziemlich lautstark flog die Drohne über die Wohnmobile und drehte dann wieder in Richtung Meer ab. Soweit so gut. Kurze Zeit später stand eine Frau an unserem Auto. Sie schien einigermaßen aufgebracht zu sein und fragte uns, ob wir die Besitzer der Drohne seien. Wir verneinten und sie erklärte uns, die Drohne wäre direkt über ihrem Grundstück geflogen und hätte gefilmt, ohne dass sie den Piloten hätte sehen können. Dies sein in Schweden strengstens verboten. Nicht das fliegen der Drohne, aber der Pilot muss sich immer in der Nähe aufhalten und klar als Besitzer zu identifizieren sein. Sie gab nicht auf. Als wir ca. 10 Minuten später zu einem letzten abendlichen Strandspaziergang aufbrachen, waren ihr Mann und sie immer noch dabei Menschen wegen der Drohne anzusprechen. Klar, wer hat schon gerne die Drohne direkt über seinem Haus. Auf der anderen Seite, meine Güte, was haben die wohl gefilmt? Wir hatten 2 Theorien. Die erste, das ältere Pärchen hatte im Garten ein Erwachsenenspiel gespielt und wollte nun überhaupt nicht dabei gefilmt werden oder Theorie Nr. 2, es handelte sich um C-F Promis und sie waren halt von dem ständigen Gefilme total genervt.

Wie hieß es in der Werbung der 80ziger Jahre so schön: "Der Tag geht, Johnny Walker kommt".

Wir hatten kein Johnny Walker dabei und in Schweden ist er auch nur schwer und mit erheblichen Geldmitteln zu bekommen. Aber der Tag ging trotzdem.

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