10.10.2019 - Lizard Point

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Heute Nacht hat es geregnet als wenn es kein Morgen geben würde. Aber pünktlich zum Aufstehen war es dann auch wieder gut und die Sonne schaute raus. So muss das sein. Nach 3 Nächten im ehemaligen Stall des Pfarrhauses mussten wir wieder von dannen ziehen. Die Reise ging weiter. Aber zunächst wollten wir noch den südlichsten Punkt Englands besuchen. Wie der Name des Tages schon verrät, den Lizard Point.

Auf dem Weg zum Lizard Point kamen wir noch sehr nah am St. Michael Mountain vorbei. Bei der Insel handelt es sich um eine sogenannte Gezeiteninsel. Bei Flut ist es eine komplette Insel, während bei Ebbe man zu Fuß über einen schmalen Damm rüber laufen kann. Interessant ist noch, die Insel ist bereits seit der Zeit 8000 - 3500 v. Christus besiedelt worden. Schon die Menschen damals hatten wohl einen Blick für das Besondere. Aber natürlich. Wer mehr über die Insel erfahren will, hinter dem Link: Link

Zeit zur Orientierung auf einer Karte:

Auf den westlichsten Punkt der Insel bzw. Cornwall´s haben wir verzichtet. Land´s End hat uns irgendwie nicht angelacht. Erstens wurde dort eine richtige Touristtrap mit Freizeitpark und allem Pi Pa Po aufgebaut und zweitens waren wir ja vorgestern bereits am Gwennap Head, dem Punkt der aus meiner Sicht zwar nicht so weit westlich liegt, aber dafür südlicher und man den Blick nicht nur auf den Atlantik sondern auch den Ärmelkanal hat. Ist ja alles Ansichtssache. Wer will darf natürlich auch nach Land´s End fahren. Kann ja jeder machen was er will.

Wir wollten uns aber den Lizard Point nicht nehmen lassen und fuhren in das kleine Städtchen Lizard. Wir parkten dort in der Mitte des Örtchen auf einem Parkplatz und liefen los.

Mit Pferd wäre es natürlich weniger anstrengend gewesen, wir waren aber wie immer zu Fuß unterwegs.

Zunächst wieder einmal in Richtung Meer bis wir den Strand östlich des Lizard Point erreicht hatten.

Die Sonne schien vom Himmel und wir ließen die Regenhosen heute im Rucksack. Wer etwas über die Wanderung, also Karten, 3D Flug oder auch Statistik wissen will: Link

Natürlich gibt es hier am Lizard Point auch einen, auch immer noch im Einsatz befindlichen Leuchtturm. Über Lizard Point als solches gibt es hinter dem Link für die Interessierten etwas zum Lesen: Link

Das interessanteste für mich war eigentlich der Schiffsfriedhof der rund um Lizard Point im Meer leider nicht zu sehen ist. Zuletzt ist hier im Jahre 2004 ein Schiff auf Grund gelaufen. Es kann also heute noch passieren. Ansonsten gibt es wie immer gnadenlos schöne Aussichten auf Meer.

Man kommt an Steinformationen mit so klangvollen Namen wie Gull Rock oder Asparagus Island vorbei.

Natürlich gebe es auch hier eine Möglichkeit der Einkehr.

Das Foto wurde aus Richtung eines Parkplatzes gemacht. Man kann also auch mit dem Auto hierher kommen und zum Kaffee nach unten laufen. Wird dann auch von sehr vielen genauso gemacht. Vielleicht sollte man sich überlegen welches Schuhwerk man an hat. Ob jetzt wie gesehen Schuhe mit hohen Absätzen genau das richtige sind? Aber jeder wie er will.

Auf dem Bild nochmals die Inseln mit den klangvollen Namen von einer anderen Perspektive.

Wir hatten auf jeden Fall Spaß heute.

Erschreckt nicht wenn ihr auf das Bild klickt. Wenn ihr es macht, wisst ihr warum.

Der Weg vom nordwestlichsten Punkt der Wanderung zurück zum Parkplatz verläuft dann wieder über die sprichwörtliche Pampa auf Wegen mit Wegerecht. So nah wie gestern kamen wir allerdings an kein Wohnzimmer mehr ran.

Nass und schmierig war es natürlich hier auch überall. Wie überhaupt das Trocknen der Wanderschuhe jeden Tag zu einer Herausforderung wird. Die letzten 3 Tage gab es allerdings kein Problem. Wir hatten einen AGA im Pfarrhausstall. Was ist jetzt ein AGA? Fragte ich mich auch als wir im Vorfeld der Buchung die Bewertungen des Appartements durchgelesen hatte. Dort wird ständig dieser AGA gelobt. Muss ja ein tolles Ding sein. Ich will euch nicht länger auf die Folter spannen und euch einen AGA zeigen.

Vorsicht das Video ist Werbung. Da ich aber nicht weiß ob man in Deutschland überhaupt einen AGA kaufen kann, ist die Werbung sowohl für euch als auch mich kostenlos. Dafür aber nett anzuschauen wie die Darsteller ihren AGA loben und als Familienmitglied benennen. Alleine das Anhören des englischen Englisch ist ein Muss.

Der AGA ist nichts anderes als ein Ofen der das Zimmer oder die Wohnung wärmt. Funktioniert mit Strom, Holz oder Öl. Die Kochstellen sind mit einem Deckel abgedeckt, aber immer warm und das ganze funktioniert auch als Backofen. Eigentlich genial oder eben auch nicht, Ansichtssache.

Auf jeden Fall trocknete er die Wanderschuhe mit seiner Wärme und das war auf jeden Fall wichtig. Im Appartement in Torquay vor ein paar Tagen hatten wir einen "Offenen Kamin-Fake". Wenn ihr euch jetzt fragt was das wohl ist. Der "Offene Kamin-Fake" ist eine Heizung im Style eines offenen Kamins mit einer LED-Simulation eines offenen Feuers. Das Feuer funktionierte mit Strom und heizte den Schuhen ebenfalls mächtig ein. Ob wir heute Abend in unserem Hotel etwas ähnlich praktisches finden würden ist zumindest fraglich. Der Fake-Kamin war so unrealistisch wie er nur sein konnte, trotzdem hatte man das Bedürfnis wenn man das Haus verließ das Feuer nicht alleine lassen zu können. Allerdings hätte man dann auch die Heizung abgeschaltet und von der LED-Simulation ging nun wirklich keine Gefahr aus.

Aber zum nächsten Ziel. Das Wärmen und Trocknen der Wanderschuhe musste noch etwas warten. Wir wollten zu den Bedruthan Steps.

Blöderweise war gerade Flut und wir beließen es bei einem kurzen Besuch. Aber auch der wäre in der Hike-Statistik verewigt: Link

Bei Ebbe stehen die Steps auf dem Sand und man kann an sie heranlaufen. Natürlich sollte man dabei die Rückkehr des Meeres in Form der Flut immer im Hinterkopf haben.

Näher kamen wir heute nicht heran. Viele Szenen der Serie Poldark wurden hier gedreht. Leider habe ich noch keine Folge dieser Serie irgendwo gesehen. Aber diese Serie ist immer wieder in Zusammenhang mit Landschaften hier in Cornwall gefallen. Wäre wohl ein Grund da mal genauer zu forschen. Naja, wenn wir zu Hause sind.

Vor mehr als 100 Jahren fing hier der Tourismus bereits an Fuß zu fassen. Das nahegelegene Newquay wurde zum Seebad und die in der Nähe gelegenen Steps deshalb gerne zum Zeitvertreib besucht. Der Farmer hier merkte wohl auch recht schnell damit kann man Geld verdienen und stellte gegen bare Münze Ställe für die Pferde zur Verfügung die die Touristen hierher brachten. Win-Win für alle Beteiligten. Wer mehr über die Bedruthan Steps wissen will: Link

Mittlerweile war es jetzt aber auch Zeit geworden im Hotel einzuchecken. Auch war Hunger vorhanden. Wir hatten uns gestern Abend für das Esplanade Hotel in Newquay entschieden. Bei Booking.com mit 8.7 bewertet. Ohne euch auf die Folter zu spannen, das Hotel war gut. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Die 8.7 waren vielleicht eine Spur zu hoch, aber wir sind ja auch so was von kritisch. Wobei Geld kostet es ja trotzdem, also darf ich auch was verlangen. Positiv waren sicher die Lage des Hotels direkt am Meer und sauber war es auch. Aber v.a. Sauberkeit erwarte ich eigentlich immer. Die Bilder der Werbung waren allerdings übertrieben, zumindest was unser Zimmer anging. Aber wie bereits erwähnt es war OK.

Als wir durch Newquay durchfuhren verschlug es uns allerdings etwas die Sprache. Viele Häuser am Strand standen leer oder waren extrem baufällig. Auch das Stadtinnere hatte nichts ansprechendes an sich. Für eine Stadt die vom Tourismus lebt eigentlich kaum zu glauben. Warum und wieso das ganze so ist bleibt im vagen. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen hier länger als eine Nacht zu bleiben. Außer und das ist die Einschränkung man ist Surfer. Zum Surfen soll es hier wirklich super sein. Vom Zimmer aus konnten wir dann auch die Surfer beobachten.

Im Hoteleigenen Restaurant gab es dann für uns das Abendessen. Witzig war man machte hier einen auf Chic und Elegance. Man sollte dann aber auch den Daumen aus dem Teller nehmen und die Gläser nicht am oberen Glasrand anfassen. Aber das waren nur Kleinigkeiten. Das Essen dagegen war sehr gut.

Das war unser Tag. Wir wünschen euch eine gute Nacht.

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