14.10.2019 - Arthurs Stone

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Man könnte den Tag heute auch the "Fail"-Day taufen und das notwendige Wasser zur Taufe stellte kein Problem dar, es kam von oben. Für alle die auf dem Schlauch stehen, was vielleicht geholfen hätte den Wassererguss zu minimieren, es hat geregnet. Eigentlich keine Überraschung in England, man kann damit rechnen, aber wir hatten bisher nur ab und zu Regen. Schon so stark um nass zu werden, aber wir waren ja mit Ganzkörperkondom ausgerüstet. Heute hing aber der Regen und der Nebel über den Bergen Richtung Wales. Ach ja kalt was es auch noch geworden. Aber wir wollten nicht klein beigeben und nahmen trotzdem eine Wanderung aus dem Rothen Führer in Angriff. Wir fuhren in das kleine Städtchen Longtown. Zeit für eine Karte, ich weiß.

Bei näherem Hineinzoomen auf das kleine Städtchen Longtown kann man erkennen, die Grenze zwischen England und Wales ist von dort aus fußläufig zu erreichen. Das Bild am Anfang zeigt diesen Bergkamm auf dem die Grenze verläuft. Dort wollten wir rauf. Wir parkten unseren Volvo an der heute geschlossenen Bibliothek des kleinen Ortes und liefen los zur Ruine des Dorfes. Dort machte ich noch folgende Bilder, als Startbilder des heutigen Tages sozusagen.

Von der Ruine und Hauptsehenswürdigkeit des Dorfes Longtown ist nicht mehr viel übrig. Aber mit etwas Fantasie kann man sich das Leben in grauer Zeit auch schönmalen. Nun aber zur Wegbeschreibung im Rothen Führer. Dort heißt es sinngemäß: "Vor der Ruine nach links auf einen schmalen Fußweg, man trifft dann auf einen Feldweg und diesem nach links folgen". Problem wenn man das so macht, man kommt wieder dahin zurück von wo man gestartet war. War also keine Option. Wir gingen deshalb auf dem Feldweg nach rechts und folgten diesem, was schon deshalb mehr Sinn machte weil unsere Grenze zu der wir wollten auch eher rechts zu finden wäre.

Aber schon an der nächsten Kreuzung das nächste Problem. Die Beschreibung stimmte so überhaupt nicht mit den örtlichen Gegebenheiten überein. Die Beschilderung war ebenfalls sehr verwirrend, aber irgendwie fanden wir dann doch wieder einen Wanderweg der in Richtung Grenze zeigte.

Wir überwanden auch das kleine Bächlein auf der dafür vorgesehenen Brücke und wähnten uns schon endlich auf dem richtigen Pfad. Dieser ging aber wieder schnurstracks auf einen Bauernhof zu, von Wegerecht irgendwie keine Spur und uns verließ urplötzlich die Lust. Das Wetter, der nicht vorhandene Weg, der bevorstehende Aufstieg in die Wolken, wir waren rundherum unmotiviert. Wir cancelten unseren Plan. Das ganze soll ja Spaß machen und das hier machte uns definitiv keinen Spaß. Kurzes Schimpfen auf den Rothen Führer, der uns quasi zum ersten Mal im Stich ließ, aber irgendwie auch Erleichterung einen Grund gefunden zu haben den Aufstieg von gut und gerne 500 Höhenmetern heute nicht zu machen und stattdessen vor dem Schietwetter ins warme Auto flüchten zu können.

Als wir wieder am Auto angekommen waren schallte uns von der Straße ein "Guten Morgen" herüber. Wir waren kurz verwirrt und ich fragte die etwa 65-jährige Frau: "Good morning, do you speak German?". Aber sie hatte in diesen zwei Worten ihren kompletten deutschen Wortschatz verbraucht. Wir unterhielten uns bestimmt 20 min. mit ihr. Sie lebte ca. 3 Jahre in Hamburg mit ihrem Mann. Dieser war bei der Royal Armee. Wir wissen jetzt ihre Tochter wohnt in Australien und sie und ihr Mann sind wieder nach Hause gezogen, nach Longtown. Sie entschuldigte sich für das Wetter und die engen one lane roads. Wobei sie ja offensichtlich wenig dafür konnte und sie gab uns Tipps was wir jetzt mit dem angebrochenen Tag noch tun konnten. Es war ein wirklich nettes Gespräch.

Übrigens Stichwort one lane roads. Auch hier an der englisch-walisischen Grenze war man mit Fahrbahnbreite sparsam. Wenn hier Gegenverkehr kommt dann hilft nur entweder zurückstoßen oder zu warten bis der gegenüber zurückstößt. Wenn dieser Gegenüber allerdings ein Fendt ist rührt der sich keinen Millimeter. OK, ich fahr schon rückwärts! Passierte aber nur einmal, ansonsten kam der Gegenverkehr immer dann wenn es eine Ausweichstelle gab. Eigentlich verwunderlich, aber es war halt so.

Wir kämpften uns also wieder von Longtown durch die one-lane roads in Richtung eines nächsten Zieles. Wir überlegten ein bisschen welches dies sein könnte und entschieden uns dann für Arthurs Stone und einem kurzen Abstecher zum Merbach Hill. Genauere statistischen Daten hinter dem Link: Link

Arthurs Stone: Was fällt uns dazu ein?

Wenn ihr des englischen mächtig seit erfahrt ihr ein bisschen was über den Stein, ansonsten ist es einfach eine Steinformation die wie so viele in England irgendwie mit König Arthur in Verbindung gebracht werden um einfach eine Verbindung zu haben. Wir haben unser Auto hier geparkt und sind in Richtung Merbach Hill gelaufen. Von dort hat man eine schöne Aussicht über das Tal der Wye.

Wie man sieht war das Wetter in der Zwischenzeit nicht wirklich besser geworden. Natürlich mit Regenschutz war es kein Problem, aber um ehrlich zu sein hat es jetzt nicht unglaublich viel Spaß gemacht. Es war nett, wobei nett jetzt nicht die kleine Schwester von Schei... sein soll. Es war halt nett. Bei schönem Wetter wäre es wie so vieles auf dieser Welt schöner gewesen. Aber nun ja, lassen wir das.

Auf dem Weg zum nächsten Übernachtungsziel machten wir noch Halt in Pembridge. Über das Örtchen gibt es eine Wikipedia Seite, Link, deshalb schenke ich mir hier näheres. Ein nettes kleines Städtchen mit einem netten kleinen Café. Wenn es schon regnet dann machen wir es den Engländern gleich und trinken einen Tee. Der by the way erwähnt hervorragend schmeckt....Ach hatte ich schon erwähnt.

Im kleinen Örtchen Pembridge gibt es kleine schnuckelige Häuser...

...und eine Kirche die wie so viele Kirchen recht schön und ansehnlich ist.

Man beachte unseren Regenschirm. Habe ich schon erwähnt, wir mögen Kühe.

Im Nebenturm wird die Glocke der Kirche geläutet und zwar....

...und zwar per Handarbeit. Schade das hätte ich gerne mal live gesehen.

So ging ein etwas verregneter und nasskalter Urlaubstag vorbei. Wahrscheinlich hatten wir das beste daraus gemacht. Obwohl das beste kam zum Schluss. Wir übernachten heute Abend im The Bateman Arms. Und weil es so urig war hier der Link dazu: Link

Die Zimmer waren in einem Nebenhaus der Kneipe und relativ frisch renoviert. Es war auf jeden Fall sehr schön und bequem.

Hoffen wir mal, dass der morgige Tag etwas freundlicher wird. We will see. Gute Nacht.

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