Guten Morgen! Ein neuer Tag bricht an, alleine der Regen von gestern ist geblieben. Aber etwas ist doch anders. Es kam noch ein ekliger Wind dazu. Na Bravo! Aber wir wären nicht wir, wenn wir uns nicht einen Plan B zu Recht gelegt hätten. Eigentlicher Plan war eine Wanderung auf Antelope Island. Schweren Herzens cancelten wir dieses Vorhaben. Mit Wind und Regen im Rücken, wir konnten uns etwas besseres vorstellen.
Wir träumten von etwas ganz anderen. Wir träumten von einer Sonne deren Sonnenstrahlen bis zum Boden fielen, die vielleicht auch noch die Luft um uns herum etwas erwärmen würde und uns vielleicht den ein oder anderen Hike ermöglicht. Wir brauchen nicht viel um glücklich zu sein, aber Sonne gehört einfach zu den Grundbedürfnissen. Ohne Sonne geht, zwar mehr schlecht als Recht, aber es geht. Vielleicht ein oder zwei Tage, aber dann wird es schwierig. Heute war jetzt der Tag wo es anfing schwierig zu werden. Wir mussten uns also etwas einfallen lassen.
Wir schlossen also die Augen und träumten von dem hier....
Nur 4,5 Autostunden entfernt lag das Paradies, lag Moab und seine Nationalparks. Eigentlich hatten wir ursprünglich gar nicht vor bis nach Moab zu fahren, aber schaut euch doch nur mal das Bild an. Schon der Gedanke daran ließ die Entscheidung fallen. Wir fahren jetzt sofort in den Süden von Utah.
Schnell hatten wir auch ein Zimmer über booking.com gefunden. Natürlich gibt es in Moab keine Schnäppchen mehr. Wenn dann auch noch das Memorial Day Weekend bevorsteht wird es fast zur Unmöglichkeit. Deshalb buchten wir jetzt erst einmal nur eine Nacht. Die meisten Besucher zum Wochenende werden erst morgen in die Stadt kommen. Wir fanden in der Bighorn Lodge in Moab tatsächlich noch ein bezahlbares Zimmer, wenn man mal 130 € so bezeichnen will. Was dann von Freitag auf Samstag passiert werden wir sehen. Wahrscheinlich verlassen wir dann Moab wieder. Die Preise die heute für das Wochenende aufgerufen werden spotten jeder Beschreibung. Ich weigere mich einfach für ein Super 8 250 € oder für ein Best Western 380 € zu bezahlen. Da schlafen wir lieber im Auto soviel steht fest.
Von Salt Lake City bis Moab sind es ca. 230 Meilen. Südöstlich von Provo muss man über den Soldier Summit fahren. Hier oben auf 2.280 m Höhe schneite es. Schon wieder Schnee, was ist nur aus unserem guten alten Südwesten geworden. Einen Südwesten der bereits im März Temperaturen von über 30 Grad Celsius hat. Jetzt kommt mir nur nicht mit dem alten Spruch: "Die Natur braucht den Regen". Das kann schon sein. Es kann von mir aus auch wochenlang regnen hier, aber doch nicht wenn wir Urlaub haben.
Als wir in Moab ankamen, es war gegen halb eins, schien tatsächlich die Sonne. Wir fuhren gleich mal in den Arches N.P. ein. Es war irgendwie wie ein nach Hause kommen.
Wir schmiedeten sofort Pläne für eine Wanderung. Auf der Fahrt zum Traihead des Sand Dune Arch machte meine Frau dann das obige Bild. Was für ein Traum. Überall stand Wasser, von den Sandsteinwänden floss das Wasser herab. Ähnliche Bilder hatte ich bisher nicht gesehen.
Bis zum Sand Dune Arch kamen wir auch noch.
Als wir dann aber den Rundweg zum Broken Arch antreten wollten, sah es plötzlich so aus.
Man hörte auch schon tiefes Grummeln und Donnern. Wir gingen schnell zu unserem Auto zurück und harrten der Dinge die jetzt kommen sollten. Wir warteten und warteten, es wurde immer dunkler. Schnell vorüber schien es nicht ziehen zu wollen und so trafen wir die Entscheidung nach Moab rein zu fahren und essen zu gehen. Auf dem Rückweg aus dem Park heraus fuhren wir dann durch das Unwetter mit Starkregen und Hagel hindurch. So ein Mist hatte uns der Regen auch hier wieder gefunden.
Wir waren etwas deprimiert und stärkten erstmal unseren Hunger im Zack´s, eine Pizzeria mit angeschlossener Bar in Moab. Der Abend musste diesen Tag dann wieder heraus reißen. Das Wetter besserte sich wieder etwas, der Regen war weitergezogen. Es gab zwar nach wie vor viele Wolken am Himmel, aber jetzt hielt uns nichts mehr auf.
Das Licht war schlecht und wir hatten unseren Foto vergessen, wobei das dachten wir nur in Wahrheit war er doch im Rucksack, selbst ich habe schon tausendfach schönere Bilder vom Delicate Arch gemacht, aber es war großartig hier oben zu stehen. Die depressive Stimmung war wie weggeblasen. Fast 45 min. blieben wir oben sitzen und schauten den anderen Wanderern beim Fotografieren und Posieren zu. Zwischendurch bewunderten wir dieses Naturwunder. Wie nur um Himmels willen konnte sich dieser Arch aus dem Felsen herausschälen?
Leider schenkte uns die Sonne keinen letzten Strahl auf die Erde. War aber auch egal, wir waren versöhnt mit diesem Tag. Ab morgen, wird uns von weather.com prophezeit, fängt eine Schönwetterperiode an. Da sind wir doch mal gespannt, ob der Wetterbericht Recht behält.