Guten Morgen und ein schönes Weihnachtsfest wünschen wir euch alle da draußen an euren Laptops. Heute Morgen fing es an zu schneien und es schneite und schneite. Der ganze Schnee blieb auch noch liegen und nicht nur auf den Autos, sondern auch auf der Straße. Na hoffentlich haben die hiesigen Straßendienste ihre Schneeschieber noch nicht eingemottet für die Saison.
Aber natürlich gibt es die Schneeschieber noch.
Unser ursprünglicher Plan wurde wieder einmal gehörig durcheinander gerüttelt. Eigentlich wollten wir heute den Strike Valley Overlook ansteuern. Die Anfahrt ist auf einer Dirt Road. Das fiel aber natürlich jetzt auf jeden Fall ins Wasser oder besser in den Schnee. Und wenn ich die Menge des Schnees mir so anschaue, wird wohl die Feuchtigkeit auf den Wegen auch noch für morgen und übermorgen reichen. Wie oft wollte ich eigentlich den Strike Valley Overlook jetzt schon bewandern. Gefühlt steht er bei jedem Urlaub auf dem Zettel und es wird einfach nichts draus. Positiv denken war angesagt, bleibt ja wieder ein Ziel für das nächste Mal übrig.
Wir entschieden uns den Bryce Canyon anzusteuern. Dort gibt es noch ein paar Hikes die wir nochmals oder zum ersten Mal machen wollen. Bei der Kälte wollten wir aber auf jeden Fall in einem Hotelzimmer schlafen. Auch hier haben die Hotelpreise mittlerweile die Grenzen des Erträglichen erreicht. Obwohl das Memorial Weekend vorbei ist wollte das Best Western Grand Hotel in Bryce 220 EUR für die Nacht. Für zwei Nächte haben sie sogar mehr als das doppelte aufgerufen. Wir schauten uns in der Umgebung um und fanden ein Quality Inn an der Kreuzung Highway 89 und 12. Für zwei Nächte hat man uns hier für 170 EUR ein Zimmer mit Kingsize Bett angeboten. Wir nahmen an.
Für die Fahrt zum Bryce verzichteten wir auf die 12 über Boulder und Escalante. Der Pass geht auf über 3000 m hinauf und wir haben nur Sommerreifen auf dem Auto. Zu Hause in den Alpen würde ich ein solches Verhalten nicht tolerieren, also werden wir hier auch vernünftig sein und über die 24, 62 zur 89 fahren und von Norden zur Kreuzung mit der 12 stoßen. Zwischen Bicknell und Burrville geht es nur im Kolonnenverkehr voran. Die Straße ist voll mit Schnee und die Weekender wollen alle so schnell wie möglich nach Hause.
Zwischendurch reißt der Himmel auch wieder etwas auf, als wir jedoch Bryce erreichen schneit es wieder wie im tiefsten Winter. Wir gehen erstmal essen, was soll man bei solch einem Wetter auch sonst machen. Wir plündern das Buffet in Ruby´s Inn. Aber ohne zumindest ein wenig die Beine vertreten zu haben, können wir den Tag nicht schon beenden und fahren in den Park und zum Sunrise Point. Wenn wir schon mal da sind können wir auch ein wenig laufen. Mein dicker Bauch verspürt zwar wenig Lust, wird aber von meiner Frau freundlich überredet.
Also wenn es sein muss, dann laufen wir halt den Queens Garden Trail runter und über den Navajo Loop Trail wieder hinauf. Allerdings ist der Navajo Loop gesperrt, bleibt also nur der Queens Garden Trail.
Natürlich gibt es vom Bryce Canyon tausend Bilder, ich habe mich deswegen beherrscht und meinen Foto nur selten zur Hand genommen. Aber ganz ohne Bilder ging es dann doch nicht.
Damit war der Tag auch schon zu Ende. Der Wetterbericht für morgen sagt etwas besseres Wetter voraus. Ein Punkt unserer Planung, nämlich der Golden Wall Trail im Red Canyon scheint zu funktionieren. Aber davon dann morgen mehr.
Zum Abschluss des Tages noch ein paar Nachtgedanken eines reaktionären Alten, ich habe manchmal das Gefühl ich werde langsam dazu. Und das obwohl ich sehr liberal eingestellt bin und dazu auch stehe. Auf dem Weg des Queen Garden Trails mussten wir immer wieder Menschen erleben, die vom Weg abgehen und die wildesten Dinge veranstalten. Sie steigen auf Hoodoos hinauf nur um ein gutes Bild zu machen und anschließend auf Instagramm hochzuladen. Unweigerlich frage ich mich, sind das die gleichen Jugendlichen die Freitags auf die Straße gehen um die Welt zu retten. Die wollen uns also jetzt vorschreiben nur noch 1 oder 2x im Jahr fliegen zu dürfen?
Glaubt mir ich bin auch für Natur- und Umweltschutz. Ich bin allerdings kein Gläubiger in Sachen globaler Klimakrise. Ich glaube es gibt kein konstantes Klima und ich glaube an Klimaschwankungen, aber ich glaube nicht dass wir Menschen in der Lage sein werden die Temperaturschwankungen der Erde zu steuern. Dieses Ziel als erfüllbar für die Menschheit darzustellen grenzt schon fast an Größenwahn, wo die Wissenschaft noch nicht mal weiß wie wettertechnisch alles zusammenhängt.
Ohne da jetzt ein große Diskussion anzufangen. Wenn wir die Umwelt schützen wollen und das sollten wir, dann geht dies nur über Innovation und nicht über Verbote. Was nützt es wenn wir in Deutschland oder in Europa Verbote aussprechen und der Rest der Welt macht gerade so weiter. Wir verschaffen uns vielleicht ein gutes Gefühl, aber nur solange wie wir unsere Arbeitsplätze noch haben. Fallen die weg, wird es nicht mehr so gemütlich sein. Also müssen wir Alternativen finden, die auf der einen Seite uns die Mobilität und den Wohlstand erhalten und auf der anderen Seite die Umwelt schützen. Nur durch Innovationen werden wir weltweit Erfolg haben im Kampf gegen Umweltverschmutzung. Dafür müssen wir investieren in Bildung, müssen Gelder für Innovationen zur Verfügung stellen und müssen vor allem den Mittelstand stärken und nicht immer weiter belasten. Dort finden Innovationen statt, die die Welt verändern können. Nicht in Großkonzernen, denen geht es nicht um Innovation sondern nur um Rendite.
Für alle denen das zu politisch war. Im Moment hat man das Gefühl die ganze Welt spielt verrückt. Alles ist nur noch eine Glaubensfrage. Die Hälfte der Amerikaner glaubt an Trump, auf eine fast religiöse Art. Viele Menschen glauben an den menschgemachten Klimawandel als wäre es eine Religion. Die Rechten punkten wieder mit Hass und Gewalt. Wie kann man Menschen wählen die Hass gegen andere Menschen gut finden? Ich erinnere mich immer öfter an einen Spruch eines Freundes. Was soll´s, wir sind über 50 Jahre alt. Wir werden die nächsten 20 Jahre auch noch hinbekommen. Der Rest ist dann egal. Ob meine Kinder auch so denken? Ich würde mir wünschen man würde die Probleme der Welt etwas pragmatischer angehen und nicht als Glaubensfrage.
Sind wir mal ehrlich, mit demnächst fast 8 Milliarden Menschen auf der Erde wird es halt nicht reichen wenn wir 250 Millionen Europäer uns selbst kasteien. Denkt mal darüber nach, selbst wenn wir von heute auf morgen kein CO2 mehr ausstoßen würden. Es hätte einfach keinen Effekt. Wenn wir aber Techniken erfinden die den CO2 Ausstoß verringern oder sogar komplett auf Null zurückfahren, dann könnte der ganzen Welt geholfen werden. Das muss die Lösung sein und das gilt für alle Umweltprobleme die es gibt. Dabei ist leider das E-Auto keine gute Hilfe, nicht solange wir die Akkus dafür wie bisher herstellen. Denn da wird die Umweltproblematik nur wieder verschoben. Wenn wir aber Akkus erfinden die eben nicht auf dem seltenen Lithium basieren und auch noch unter Umständen abgebaut werden, die einem zurück zum Mittelalter gleich kommen, dann wären wir schon auf einem richtigen Weg. Und das gilt für alle Umweltprobleme.
Naja, darüber könnte man wohl eine Doktorarbeit schreiben. Ihr müsst es mir nachsehen, es ist schon spät und ich bin vielleicht auch zu müde um meine Gedanken verständlich rüber zu bringen. Gute Nacht an alle.