09.10.2019 - Zennor Round

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So fing der Tag heute an. Man wollte uns boykottieren. Man wollte uns den Weg versperren. Und das schaffte man dann auch, auf jeden Fall teilweise. Kühe sind etwas wunderschönes. Eine kleine Liebesbekundung auf die Kuh als solches. Nicht nur spendet sie uns Milch, wenn diese auch urplötzlich in den Verruf kommt nicht mehr gesund zu sein. Aus der Milch lässt sich herrlich schmeckender Käse machen. Die Kuh spendet uns auch das ein oder andere Fleischhäppchen. Einfach gesagt, ich bin ein Fan der Kuh.

Der Trailhead der heutigen Wanderung war schnell gefunden. Mitten im Örtchen Zennor gibt es einen Parkplatz und von da starten wir heute. Wir werden ca. 4 Stunden unterwegs sein und dabei 10 km zurücklegen. Genaueres wie immer hinter dem Link: Link

Zunächst ging der Weg über Stock und Stein, Feldwege und Wiesen und auch die ein oder andere Viehweide war darunter. Soweit so gut und erwartbar. Der Rothe Führer schickt einen eben auf diese Wege. Allerdings war uns nicht ganz klar, dass man quasi auch durch Wohnzimmer und Gärten geführt wird. Wobei Wohnzimmer etwas zu viel des Guten ist, ganz so familiär wurde die Wanderung dann nicht. Aber durch den privaten Garten eines Anwesens ging es dann schon und wir lernten etwas über Wanderungen und Wandern in England.

Hier ging der Weg noch gut sichtbar über die Wiese

Er führte auch ziemlich nah an diverse Farmen heran. Links kann man den Übergang der Mauer erkennen. Auf dem nächsten Bild wird das noch klarer, wie die Übergänge der überall vorhandenen Mauern gestaltet sind.

Statt einen Stahlrost damit die Tiere nicht über diese Stelle kommen, sind hier schmale Steine eingelassen. Eine sehr interessante Konstruktion.

Auch hier finden sich überall diese schmalen an den Seiten von Hecken eingefassten Wege. Dieser Weg z.B. war die Zufahrt einer Farm. Von hinten kam der Postbote, die Royalmail und es gab kein Ausweichen. Er musste hinter uns her zuckeln bis endlich eine Ausweichstelle kam an der wir, wohlgemerkt wir waren wandern, ausweichen konnten. Störte ihn wohl nicht, denn sein Gruß war sehr freundlich.

Nach ca. 3.5 km standen wir dann vor diesem Anwesen. Das Tor auf dem "Privat" stand könnt ihr leider auf dem Bild nicht sehen. Aber jetzt kommt die englische Lehrstunde im Wandern. In Großbritannien gibt es das sogenannte Wegerecht. Die Wege auf die sich das Wegerecht bezieht sind teilweise uralte aus dem Mittelalter überlieferte Verkehrswege, die nach wie vor auf Landkarten eingezeichnet sind. Geht ein solcher Weg über eine Viehweide, dann darf der auch gegangen werden. Geht ein solcher Weg über einen Kartoffelacker, dann darf der Weg auch begangen werden und wird auch begangen wie man am Boden erkennen kann. Tja und geht ein solcher Weg direkt am Haus und dem Garten vorbei oder wie in diesem Fall sogar durch, dann darf man das Tor öffnen und eben direkt durchlaufen. Ist zwar für uns Deutsche ein komisches Gefühl und in den USA würdest du wahrscheinlich sofort erschossen werden, aber hier darfst du es.

So führte uns heute der erste Teil der Wanderung etwas durch das Hinterland von Cornwall. Nach etwas der Hälfte der Strecke erreicht man dann die Küste und die Ausblicke sind einfach fantastisch.

Wir befinden uns wieder auf dem Coast Path, ihr wisst schon der auf dem man ganz Cornwall umrunden kann. Zumindest die Strecken am Meer. Dieser Coast Path hat aber natürlich auch die Eigenheit sich an der Küste zu orientieren. Man muss also immer wenn es wieder mal eine Mündung eines Baches gibt auf Meereshöhe absteigen und danach geht es auf der anderen Seite wieder in die Höhe. Immer am Strand entlang zu laufen ist hier nicht, weil die Küste eben meistens steinig und steil abfallend ist.

Die Bachüberquerung war auch in diesem Fall sehr urig, auf einem quasi Hinkelstein ging es über das Wasser.

Kurz zu unserer Ausrüstung beim Wandern. Wir haben uns auf die hiesigen Wetterverhältnisse eingestellt. Auch wenn die Bilder teilweise suggerieren es hätte durchgehend schönes Wetter gehabt. Hatte es nicht. Zwischendurch kommen Schauer über das Land gefegt, die wirklich unangenehm sein könnten. Man ist innerhalb von Minuten, wie sagt man so schön im Allgäu, seichnass. Gepaart mit dem immer vorhandenen Wind kann dies sehr unangenehm sein. Aber nicht mit uns, nicht mit Harry wie man so schön sagt. Wir hatten nicht nur Regenjacken dabei sondern auch Regenhosen. Wenn du die anhast ist es vollkommen egal wie stark es regnet. Man wird einfach nicht nass. Wobei.....die Hosen sind aus Gummi und beim Wandern strengst du dich ja auch an. Was heißt du schwitzt von innen. Ich führe das jetzt nicht näher aus und sage einfach, man wird vom Regen nicht nass.

Ist aber auch total egal, weil die Landschaft ist einfach zum niederknien.

Nach wie erwähnt über 4 Stunden hatten wir wieder unser Auto erreicht. Mittlerweile kübelte es wie aus Eimern. Direkt am Parkplatz unseres Autos war ein Kaffee. Dort haben wir uns für eine cornwallische Spezialität entschieden, dem sogenannten Cornish Cream Tea.

Dieser besteht aus dem Brot, Marmelade und Cream. Man soll übrigens zuerst die Marmelade auf das Brot schmieren und dann die Cream darüber. Ist Cornwall-Gesetz. Welche Frage erwartet man nicht, zumindest ich nicht, wenn man einen Cornish Cream Tea bestellt? Tee oder Kaffee? Heeeeh, was? Habe ich nicht gerade einen Tea bestellt, hätte ich Kaffee gewollt hätte ich den bestellt. Aber Nein! Der Cornish Cream Tea kann auch mit Kaffee geordert werden. Wieder was gelernt.

In diesem netten Haus haben wir übrigens den Cream Tea eingenommen. Nach der Wanderung haben wir uns dann entschieden in unserem immer noch wahnsinnig tollem Appartement etwas zu kochen und den Urlaub zu genießen. Weil ich so oft jetzt über die engen cornwallschen Straßen geschrieben habe anschließend ein kurzes Video der Fahrt nach Hause. Ich hoffe ich habe euch nicht zu viel versprochen.

Auf dieser Straße fuhren übrigens nicht nur PKW`s oder Lieferwägen, da fuhren dann auch LKW´s und Busse. Wir fanden diese Art von Straßen einfach immer wieder zum Wundern und Lieb haben.

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