Auch die 68$ im Wingate by Wyndham waren gut angelegtes Geld. Wir haben wunderbar geschlafen und das Frühstück heute Morgen ließ fast keine Wünsche offen. Witzig finde ich nur, wenn die Hotels in der Beschreibung schreiben das Frühstück wäre kostenlos, genau wie das WLAN. Ich Idiot dachte immer das würde man mit dem Übernachtungspreis quasi mit bezahlen.
Ohne die Stimmung jetzt zu weit runter drücken zu wollen, der Urlaub neigt sich langsam dem Ende zu. Natürlich ist erst Samstag und wir noch 6 Tage im Lande, aber wir müssen langsam Pläne machen um nach San Francisco zurückzukehren. Wir wollen schließlich noch ein wenig Zeit mit unserer Tochter verbringen, soweit dies neben ihrer Schule möglich ist. Noch stehen aber ein paar Ziele an, die bisher bei unseren Urlauben vernachlässigt worden sind.
Ziel Nummer 1: Der Snow Canyon Overlook
Ein 7.5 km langer Wanderweg führt zur Abbruchkante des Snow Canyons. Der Weg ist am Anfang recht steinig was bedeutet man muss auf jeden seiner Schritte achten. Stellt euch nun mal vor ich als Mann muss also gleichzeitig gehen, auf alle Steine achten, mit meiner Frau Konversation halten, man will ja auch nicht unhöflich sein und dann muss ich ja auch noch atmen. Ich war also wirklich im Stress.
Hab ich doch jetzt glatt kein Bild vom steinigen Weg gefunden. Ihr müsst es mir also glauben. Ist ja auch egal, die Aussicht ist sowieso viel grandioser.
Wir waren alles in allem knapp 3 Stunden unterwegs. Oben am Overlook haben wir uns an die Kante gesetzt und bestimmt eine halbe Stunde nur die Aussicht genossen. Man konnte im Süden ohne Probleme bis zum Mt. Trumbull sehen. Erwartet jetzt kein Bild von ihm, dafür war er dann zu weit entfernt. Diese Wanderung eignet sich auch hervorragend dafür kurz vor Sonnenuntergang begangen zu werden. Zurück muss man dann halt bereits bei heranbrechender Dunkelheit laufen. Der Weg mit den vielen Steinen könnte ein Hindernis sein, aber das würde man schon hinbekommen.
Kurze Geschichte vom Trailhead. Als wir gerade loslaufen wollten, kam ein älterer Mann mit seinem Hund auf uns zu. Die beiden gingen hier spazieren. Der Hund wollte gestreichelt werden und auch der Mann war mitteilungsbedürftig. Er sprach mich auf mein Cap auf dem "Grand Mesa" steht an. Er wäre gebürtig aus Grand Junction, was ganz in der Nähe von Grand Mesa ist. Vor 6 Jahren ist er nach St. George gezogen und wohnt jetzt hier mit seiner Frau, die auch sehr viel wandern würde, er könnte ja nicht mehr so, aber seine Frau schon. So würden halt meistens sein Sohn und seine Frau losziehen. Heute allerdings wäre sie, die Frau, auf einem Rennradevent an dem nur Frauen teilnehmen würden. Nicht das er auch Fahrrad fahren würde, natürlich nicht. Wir sprachen noch etwas über das Thema Hunde und dies und das. Genauso sind die Amerikaner im Normalfall, also viele von ihnen. Man kommt unheimlich schnell ins Gespräch wenn man will.
Nochmals ein Bild vom Snow Canyon, fotografiert am Lava Point Overlook. Von jetzt an gings in Richtung Nordwesten. Die Straßen werden gerader und die Entfernungen weiter.
Knapp 100 Meilen weiter fuhren wir in den Cathedral Gorge S.P. ein. Wir bezahlten unsere 5 $ Eintritt am Visitor Center und schauten uns die ungewöhnlichen Formationen die der Park schützt einmal etwas genauer an.
Warum der versteinerte Schlamm genau so erodiert kann ich beim besten Willen nicht sagen. Aber Wind, Wetter und Regen schaffen hier ungewöhnliches und man kann in die diversen Slot Canyon auf eigene Faust vordringen.
Fragt mich nicht warum das ganze nicht einfach zusammenbricht beim nächsten Gewitter. Das letzte kann übrigens nicht lange her gewesen sein, denn die meisten Slot Canyons waren ziemlich matschig.
Der Cathedral Gorge S.P. ist sicher kein Platz um einen Tag zu verweilen, aber für ein paar Stunden kann man hier durch die Slots streifen und schöne Motive für die Kamera suchen. Definitiv bekommt der Park ein großes dickes Plus von uns. Man wird wohl auf seinem Weg durch den Südwesten ein Umweg fahren müssen um hierher zu kommen, aber er rentiert sich. Versprochen.
Wir mussten dann aber auch wieder weiter. Heutiges Ziel war Ely in Nevada. Auf der Fahrt hierher kann man wieder mal fragen, wisst ihr was Nevada bedeutet? Es bedeutet Schnee bedeckte Berge und genau das gibt es hier zu sehen. Nicht vergessen, wir haben Anfang Juni.
Das ist übrigens der Wheeler Peak. Dieser ist 13.065 Fuß hoch, was ungefähr um die 3.982 m sind. Hat er doch die 4.000 nicht ganz geschafft der arme Kerl. Damit ist er auch nur der zweithöchste in Nevada nach dem Boundary Peak. Dieser ist 13.147 Fuß hoch und damit 4.007 m. Er hat die 4.000 geschafft. Dafür bekam der Wheeler Peak einen Nationalpark und vom Boundary Peak hat sicher noch nie jemand etwas gehört. Brachten ihm die 4.000 m auch nichts ein, v.a. weil den Amerikaner die Meterangaben vollkommen egal sind.
Warum nun die Übernachtung in Ely? Wir hatten kurz vor nochmals im Auto zu schlafen. Haben dann aber ein bequemes Bett im Hotel vorgezogen. Wir werden halt doch langsam zu Weicheiern. Aber bei Preisen um die 65 EUR pro Nacht fällt es mir schwer auf eine weiche Matratze zu verzichten. Und so haben wir uns in das nostalgische Hotel Nevada und Casino in Ely eingemietet.
Erbaut wurde es im Jahre 1929. Die Zimmer sind entsprechend dem Alter des Hotels nicht sehr groß, kein Vergleich mit den letzten 3 Übernachtungen in relativ neuen Häusern. Aber die Zimmer sind vollkommen in Ordnung. Das Hotel macht von außen einen etwas abgenutzten Eindruck und beim bloßen Vorbeifahren wären wir wohl nie hier gelandet. Aber über booking.com kam eine Bewertung von 8.0. Schlecht konnte es also nicht sein. Bei solchen Bewertungen konnten wir uns bisher auf booking.com verlassen. Auch dieses Mal wieder.
Witzig ist das Schild im Bad...
...frei übersetzt: "Wegen dem Alter des Hotels kann es beim Duschen schon mal passieren, dass das Wasser zwischen heiß und kalt ohne Vorwarnung wechselt" - Nett!
War aber letzten Endes kein wirklich großes Problem. Zumindest bei mir nicht, bei meiner Frau jedoch.....
Den Abend beschlossen wir noch an der Bar. Wir hatten zwei Voucher für Getränke bekommen, die wir in eine Magarita mit Salz und ein Budweiser umtauschten. Daneben verzockten wir noch genau 1$ beim Black Jack. Wenn alle Besucher des Casinos so wie wir wären, könnten sie die Bude schließen.