Das Hotel Nevada darf uns sogar zwei Nächte beherbergen. Im Hotel gibt es Frühstück. In einem Dennys. Man bekommt einen Voucher den man in ein Frühstück umtauschen kann. Es gibt ein Teller mit Eiern nach Wahl, Speck und Toast. Dazu natürlich der unvermeidliche Kaffee. Es ist nicht viel und man könnte natürlich noch etwas dazu bestellen, aber muss ja nicht sein.
Unseren Tag wollen wir heute im Great Basin Nationalpark verbringen oder zumindest einen Teil davon. Da noch relativ viel Schnee auf den Bergen liegt, kann man natürlich nicht bis ganz zum Gipfel gehen. Aber schauen wir doch mal was alles möglich ist.
Der Wheeler Peak heute morgen. Von der Sonne beschienen, so scheint es zumindest. Von Ely bis zum Nationalpark fährt man gut eine Stunde. Wie bereits gestern erwähnt sind die Entfernungen in diesem Teil der USA einfach atemberaubend. Was man hier auch zu sehen bekommt, ist das hier...
Schön in Reih und Glied stehen hier mindestens 100 solcher Windräder. Wenn der Wind durch das Tal rauscht wird hier guter, sauberer Strom produziert. Allerdings dreht sich heute morgen kein einziges Rad. Was uns wieder zu den Schwierigkeiten der erneuerbaren Energien bringen würde, aber lassen wir das.
Unsere Schwierigkeiten begannen als wir in den Great Basin N.P. einfuhren. Zunächst haben wir als brave Urlauber dem Visitor Center einen Besuch abgestattet und uns nach den Möglichkeiten erkundigt hier den Tag zu verbringen. Der Vorschlag des Rangers hieß zunächst bis zum Mather Point hoch zu fahren und die Aussicht zu genießen, danach könnte man noch eine kleine Wanderung im Baker Creek machen. Klein deshalb, weil für die große Wanderung zum Baker Lake noch zu viel Schnee liegen würde. Wenn ich ihnen Schneeschaufeln zukommen lassen würde, dann würden sie mir den Weg zum Lake frei schaufeln. Ich habe leider zu langsam reagiert, sonst hätte ich ihn mal gefragt ob jetzt wirklich die Schneeschaufeln das Problem sind. Für Nachmittags sagte uns der Ranger wieder einzelne Gewitter voraus. Deswegen zuerst die Fahrt hinauf zum Aussichtspunkt. Höher wie Mather Point ist leider eine Fahrt nicht möglich. Auch hier wieder wegen dem noch massenhaft vorhandenen Schnee.
Als wir höher fuhren kam langsam der Schnee. Oben auf dem Mather Point erwartete uns dann das...
...es schneite oder hagelte wahlweise. Vom Wheeler Peak war 45 min. nur das zu sehen...
...bzw. das war das beste was wir bekamen heute. Ansonsten sah man ihn gar nicht und wir waren wirklich geduldig. Wir sind dann zwar noch bei Hagel ausgestiegen und haben das ein oder andere Foto gemacht. Das Beste der Ausbeute habt ihr aber bereits schon gesehen. Pech gehabt, mehr wollte er uns heute nicht zeigen.
Zum Baker-Trailhead wollten wir dann auch noch fahren, haben dann aber als der Regen stärker wurde auch diese Fahrt auf Gravel wieder abgebrochen. Muss ja nicht sein.
Das Bild wollte ich euch auch nicht vorenthalten. Ihr seht wir hatten viel Zeit beim Warten auf die Sonne verbracht. Da kommt man auch schon mal auf blöde Ideen. Ich hoffe Mr. Mather verzeiht mir, das ich ihm aufs Haupt gestiegen bin.
Ach, einen hab ich noch...
Gut bei diesem Bild waren wir schon wieder etwas tiefer gefahren. Wenn es auch so scheint, als wenn die Sonne sich zeigen würde. Der blaue Himmel ist fake. Den gibt es gar nicht. Also nicht wirklich, denn die Lücke war sehr klein und kommt nur auf dem Foto so raus als wenn als ob.
Auf die andere Seite in Richtung Osten sah es gar nicht so schlecht aus. Klar, das Wetter hing einfach nur über dem Berg.
Das weite Nichts ist hier zu sehen. Hier gibt es so gut wie nichts. Ein paar Farmen und es hat sich. Auf einem Schild ist zu lesen. Die Farmer die hier leben sind Nachkommen der Goldsucher. Diese haben auf dem Weg in den Westen und zu unfassbar viel Gold dieses Tal hier durchquert. Als sie das unfassbar viele Gold dann nicht gefunden hatten, erinnerten sie sich wieder an dieses Tal und kamen zurück um Farmen zu gründen. Leicht ist das Leben hier bis heute nicht. Trockenheit und Wassermangel ist ein allgegenwärtiges Problem, vielleicht nicht im Augenblick aber es wird wohl im Laufe des Jahres sehr schnell wieder zurückkommen. Die Farmer hier haben jedoch gelernt damit zu leben und Strategien entwickelt dem Land trotzdem etwas abzugewinnen. Respekt!
Im Tal fanden wir auch noch dieses Prunkstück...
Mir schien es so als wäre der TÜV vor längerer Zeit ausgelaufen. Wobei die Amerikaner haben ja gar keinen TÜV fürs Auto. Solange der Karren fährt ist alles gut. Jemand hat mal gesagt, zumindest die Lichter und Blinker sollten gehen, ansonsten gibt es ein Ticket. Für alles andere bist du selber verantwortlich. Aber auch da gibt es bestimmt wieder Abstufungen. Ich gehe einfach mal davon aus, im Endeffekt wird wohl der Polizist am Wegesrand die Entscheidung fällen ob ein Fahrzeug noch fahrtauglich ist oder nicht. Dieses hier war es auf jeden Fall nicht mehr. Die Reifen fehlen schließlich.
Zurück zum Great Basin N.P. Der war für uns etwas reinfallig, wenn ich das mal so ausdrücken dürfte. Oben kein Blick, unten kein Hike und ansonsten kannste nicht viel machen. Halt! wird da der ein oder andere sagen. Da gibt es doch eine Höhle? Ja, die gibt es fürwahr. Wir haben uns aber dagegen entschieden. Keine Lust auf Höhle. Wer meine Reiseberichte schon länger verfolgt weiß, wir hatten im Jahre 2007 ein ziemlich heftiges Problem mit einer Höhle in Oregon. Meine Frau bekam danach eine Nervenentzündung die sie fast um den Verstand gebracht hat. Erst zu Hause konnte die dann richtig behandelt werden.
Wir entschieden uns wieder zurück nach Ely in unser Hotel Nevada zu fahren und uns etwas auszuruhen. Vielleicht würde es ja am späteren Nachmittag wieder etwas besser mit dem Wetter werden und wir würden dann nochmals losziehen. Natürlich nicht mehr zum Great Basin, aber auch in der näheren Umgebung von Ely gibt es durchaus schöne Ziele.
Was soll ich sagen, der Plan ging auf. Die Gewitter und Wolken hatten sich gegen Abend fast vollständig verzogen und wir konnten nochmals raus in die Natur. Wir fuhren zum Cave Lake S.P. und dem gleichnamigen See. Wir vertraten uns ein wenig die Füße auf einer 2.5 km Wanderung und machten noch das ein oder andere Foto. By the way fanden wir auch einen Arch. Sein Name stand nirgends, auf keiner Broschüre, auf keiner Topomap. Also sagen wir ganz einfach Cave Arch dazu.
Viel näher kam man leider nicht, denn der Arch befand sich oben auf einem Felsen.
Aber auch hier gilt, einen hab ich noch, einen hab ich noch...
Wir haben auch hier noch etwas in der Gegend herum fotografiert und die Abendstimmung an diesem Sonntagabend genossen.
Als die Sonne schon nahezu untergangen war fuhren wir wieder zurück zum Hotel. Der Charme der 20ziger Jahre wartete auf uns.
Aber das Hotel hatte etwas. Wie bereits gestern erwähnt, nur von außen betrachtet wäre es wohl kaum in Betracht gekommen. Die Bewertungen auf booking.com waren aber nicht wirklich schlecht und deswegen wählten wir es. So viele Alternativen gibt es jetzt in Ely auch nicht. Am Ortseingang gibt es ein relativ neues La Quinta Inn, war aber um ein vielfaches teurer und es gab noch ein Ramada Inn, ebenfalls einiges teurer. Beide wären aber auch i.O. gewesen. Wir haben aber wie Roy Rogers und Mickey Rommey hier übernachtet. Wer jetzt nicht weiß wer die beiden sind, ich kann es euch nicht verdenken. Sind beide schon gestorben, aber immer noch googlebar.